Zum Gründer der Vontobel Stiftung

Unser Stifter Dr. Hans Vontobel war überzeugt, dass eine Gesellschaft, die ihren Namen verdient, auf Solidarität und wechselseitige Anerkennung angewiesen ist.

Dr. Hans Vontobel wurde am 4. Dezember 1916 in Zürich geboren, wo er 1942 sein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften abschloss. Er trat 1943 in die damalige Bank J. Vontobel & Co. ein, die sich unter seiner Leitung zu einem der führenden und international tätigen Vermögensverwalter entwickelte. 1981 übernahm Hans Vontobel den Verwaltungsratsvorsitz des Hauses und 1991 die Rolle des Ehrenpräsidenten. Er gründete die Vontobel Stiftung, die Stiftung Kreatives Alter und die Stiftung Lyra zur Förderung junger Musiktalente. Während vieler Jahre war er Zürcher Börsenpräsident, Verwaltungsrat der Schweizerischen Bankiervereinigung und der Neuen Zürcher Zeitung sowie Präsident der Handelskammer Deutschland-Schweiz. Der Vater von zwei Töchtern und einem Sohn war nicht nur Bankier mit Leib und Seele, sondern auch Buchautor und Publizist, sensibler Staatsbürger und ein scharfsinniger Beobachter seiner Zeit. Am 3. Januar 2016 verstarb er in seinem 100. Lebensjahr.

Ein Porträt von Hans Vontobel, wo er in einem Garten steht und in die Kamera schaut.

Ein grosser Mensch mit Blick und Mass

Auszug aus dem Beitrag zum Tod von Hans Vontobel in der Neuen Zürcher Zeitung: «Ein grosser Mensch mit Blick und Mass» von Dr. Martin Meyer, erschienen am 4.1.2016.

«Vontobel war Bankier. Er war auch Mäzen. Er war Vor- und Querdenker durch bewegte Zeiten, und nicht zuletzt war er Bürger als Citoyen, dem das Gemeinwohl in der Res publica und über sie hinaus kräftig am Herzen lag. Vieles wurde durch ihn angestossen, bewegt, diskutiert, wobei er sich niemals scheute, auch gegen den Strich zu argumentieren und bequeme Gemeinplätze aufzusprengen. Das Gut von Freiheit und Selbstverantwortung bedeutete ihm – immer auch aus eigener Erfahrung – viel. Ergänzend trat die Überzeugung hinzu, dass eine Gesellschaft, die ihren Namen verdient, auf Solidarität und wechselseitige Anerkennung angewiesen ist.

Als denkender und handelnder Mensch war Hans Vontobel freilich auch eine Persönlichkeit in der und für die Öffentlichkeit. 1991 hatte er das Ehrenpräsidium seines Hauses übernommen. Kurz darauf gründete er eine ganze Reihe von Stiftungen, die seine Anliegen und Interessen aufnahmen, zum Zwecke der Förderung verschiedenster Tätigkeiten – die Familien-Vontobel-Stiftung mit dem Ziel gemeinnütziger Fürsorge von der Sozialhilfe über Aus- und Weiterbildung bis zum Heimatschutz; die Stiftung «Lyra» zum gelingenden Start für junge Musikerinnen und Musiker; oder auch die Stiftung Kreatives Alter, die ältere Semester für überraschende Leistungen und originelle Ideen prämiert.

Hans Vontobel war überaus generös, als Stifter, als Mäzen, als Ratgeber, als Freund und als aufmerksamer Leser der von ihm ins Leben gerufenen Schriftenreihe. Wie alle echten Vollbringer war er gleichzeitig eine Autorität mit Ecken und Kanten. Er, der im Können und Wollen so stark war, konnte unumwunden zum Punkt gelangen – unter Gefährten nicht weniger als im Beruf. Daneben bewies er eine vielfältig ausstrahlende Sensibilität für anderes und andere, zumal für die Schwächeren und unter ihnen für die Verkannten, aber auch für Dinge, die jenseits des Mainstreams zu entdecken sind.»

Stiftungsrat

Geschäftsstelle

Redaktion Schriftenreihe

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