Wiederansiedlung des Wisents im Solothurner Jura

Seit 2019 unterstützt die Vontobel Stiftung das wissenschaftlich begleitete Projekt «Wisent Thal», mit dem getestet wird, ob die bedrohte Tierart der Wisente in der Schweiz wieder angesiedelt werden kann. Dies mit dem Ziel, dass die Versuchsherde nach rund zehn Jahren mit dem Status eines geschützten Wildtiers ausgewildert werden kann.

Wisente sind grosse europäische Wildrinder. Der Wisent ist ein Wiederkäuer und ernährt sich aus- schliesslich vegetarisch. Auf seinem Speiseplan stehen Gras, Kräuter, Laub und Baumrinde. Ausgewachsene Tiere brauchen davon rund 30 bis 60 Kilogramm pro Tag. Wisente sind als gemütliche, friedliche Pflanzenfresser in Herden unterwegs.

Der Verein Wisent im Thal wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, die Wiederansiedlung des Wisents im Solothurner Jura zu ermöglichen. Mit einer gut überwachten und betreuten freilebenden Wisent-Testherde aus zurzeit zehn Tieren wird seit 2022 überprüft, ob die in der Schweiz vor rund 1000 Jahren ausgerotteten Wisente als Wildtiere im Jura leben können.

Die wissenschaftliche Begleitforschung untersucht Nahrungswahl, Verhalten der Herde gegenüber Menschen, Vieh und Einrichtungen aller Art. Allfällige Wildschäden oder Mehraufwände werden systematisch dokumentiert und den Betroffenen abgegolten.

Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, die Bevölkerung der Region mit der weitgehend unbekannten Tierart vertraut zu machen. Ein Wisent-Ranger gibt Auskunft, Beratung und Hilfe für Personen, die mit den Wisenten in Kontakt oder in Konflikt kommen, ist jederzeit erreichbar und schnell am Ort des Geschehens.

Verlaufen die Testphasen positiv, kann die Versuchsherde nach rund zehn Jahren formal ausgewildert werden, was bedeutet, dass die Wisente den rechtlichen Status eines geschützten Wildtieres erhalten und der Fürsorge des Staates übergeben werden.