Förderung der Mutter-Kalb-Haltung in der Milchproduktion

Die Vontobel Stiftung unterstützt die Fachstelle MuKa in den Jahren 2024 und 2025 bei ihren Bemühungen für eine schonende und nachhaltige Haltungsform innerhalb der Milchproduktion.

Die Fachstelle MuKa ist eine Initiative des Fördervereins Mutter-Kalb-Haltung. Der Förderverein setzt sich ein für die Verbesserung des Tierwohles durch die Förderung und Verbreitung einer artgerechten, naturnahen und nachhaltigen Kuh- und Kälberhaltung in der Milchproduktion. Dies unter besonderer Berücksichtigung der tierischen Grundbedürfnisse und der menschlichen und tierischen Gesundheit.

Die Mutter-Kalb-Haltung ist eine Haltungsform in der Milchproduktion, bei welcher die neugeborenen Kälber nicht von ihrer Mutter getrennt werden. Sie ist die natürlichste Form der Kälberaufzucht: alle weiblichen und männlichen Kälber bleiben 12 Wochen oder länger bei ihren Müttern und nehmen dort die Milch direkt vom Euter auf. Im Unterschied zur Mutterkuhhaltung in der Fleischproduktion werden die Kühe weiterhin gemolken und die Milch verkauft oder weiterverarbeitet.

Kälber, die Kontakt zu ihrem Muttertier haben und die Milch direkt durch Saugen am Euter aufnehmen können, zeigen sehr gute Zunahmen und ein angepasstes und natürliches Sozialverhalten. Trinken die Kälber ab Geburt ausreichend Kolostrum und Milch von der Mutter, versorgt die Mutter sie dadurch mit den nötigen Abwehrstoffen, um sie vor Krankheitserregern möglichst gut zu schützen. Die Jungtiere entwickeln so ein gutes Immunsystem, was sie zu widerstandsfähigen, gesunden Kälbern macht.

Eine frühe Trennung bringt viel Leid für die Milchkuh und ihr Kalb aber auch die Landwirte mit sich und führt zudem oft zu kranken Tieren, welche einen hohen Bedarf an Antibiotika haben. Rückstände dieser Antibiotika gelangen in Böden und Gewässer, was negative Auswirkungen auf die Biodiversität hat und zu Resistenzen führt. Die Fachstelle MuKa unterstützt anhand des Umstellungsprojektes schweizweit Landwirte bei der Umstellung auf MuKa, bildet die Tierärzteschaft zum Thema aus und erarbeitet Empfehlungen und Schulungsunterlagen für eine erfolgreiche Umstellung.